Lebenslauf | Aktuelles Projekt

Forschungsinteressen:
Privatrecht;
Mietrecht; sozio-rechtliche Studien; Recht auf Stadt; Recht und Diversität; Geschichte des Privatrechts

Forschungsgebiete:
Deutschland, Berlin und Nordrhein-Westfalen

Profil

Lisa Simonis ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung und arbeitet in der Forschungsgruppe 'Transformations in Private Law: Culture, Climate, and Technology', die von Dr. Mareike Schmidt geleitet wird. Sie hat ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Münster und der Universität Helsinki abgeschlossen und das erste juristische Staatsexamen abgelegt. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt ist der Einfluss von Normalitätsvorstellungen im deutschen Wohnungsmietrecht. Dazu wird mit qualitativen Methoden der Ethnologie untersucht, wie diese Wahrnehmungen in mietrechtlichen Prozessen sichtbar werden und wie diese die Rechtsanwendung im Einzelfall beeinflussen.

Warum Recht und Ethnologie?

Angesichts des tiefgreifenden sozialen, politischen und integrativen Charakters des Wohnens als grundlegender Aspekt menschlichen Lebens möchte ich die Methoden der Ethnologie nutzen, um ein tieferes Verständnis dafür zu erlangen, wie sich die (oft impliziten) Normalitätsvorstellungen der Parteien eines Mietvertrags, insbesondere derjenigen, die Rechtsansprüche geltend machen und ihre mietrechtlichen Rechte vor Gericht durchsetzen, auf die Konfliktaustragung in mietrechtlichen Verfahren auswirken. Mein Ansatz baut auf den Forschungen von Dr. Mareike Schmidt auf und geht davon aus, dass sowohl Richter und Anwälte als auch die Parteien eines Mietrechtsstreits die relevanten Normen des Mietrechts und den Sachverhalt vor dem Hintergrund ihres eigenen soziokulturellen Kontextes interpretieren. Um diese Normalitätsvorstellungen aufzudecken, zu dokumentieren und zu analysieren, ist zunächst zu beobachten und zu untersuchen, wie sich unterschiedliche kulturelle, soziale, alters- und geschlechtsspezifische Sichtweisen in mietrechtlichen Verfahren zeigen und wie die Beteiligten mit diesen Unterschieden umgehen.

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