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Forschungsinteressen 
Stadtethnologie, Materialität, Infrastruktur, Aktivismus

Forschungsgebiete
Indonesien, Südostasien, Denpasar

Profil

Lukas Ley ist ein Sozial- und Umweltanthropologe, der sich für urbane Infrastrukturen, Materialität und soziale Ungleichheit interessiert. Seine Feldforschung konzentriert sich bisher auf indonesische Städte. Mit seiner Landzeitforschung in Semarang untersucht er das Phänomen der urbanen Gezeitenfluten, um die Produktion von “chronischer Krise” zu verstehen. Seit 2019 interessiert er sich auch für Projekte des Küstenschutzes in Denpasar (Bali) und Marseille.
Lukas Ley’s erstes Buch, "Building on Borrowed Time: Rising Seas and Failing Infrastructure" (University of Minnesota Press, 2021), beschreibt die Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten der Bewohner*innen von Küstengebieten Semarangs angesichts des sinkenden Deltas und des steigenden Meeresspiegels. Diese Katastrophe-in-Zeitlupentempo verlangt ein ständiges Erhöhen von Häusern und Straßen. Bewohner*innen trotzen diesem Trend, indem sie das Zusammenwirken von Infrastrukturen, ökologischem Verfall und Stadtentwicklung beobachten und beeinflussen.
Forschungsarbeiten in Indonesien führten zur Veröffentlichung von Artikeln in den folgenden wissenschaftlichen Journalen: Geoforum, Indonesia, Environment and Planning C und Austrian Journal of South-East Asian Studies. Reflexionen über die Produktion von „langsamen“ Katastrophen und urbanen Fluten wurden zudem in verschiedenen Sammelbänden veröffentlicht. In 2021 erschien ein Forum zu neuem Klimawandel-Aktivismus, das in Zusammenarbeit mit Jing Sun und Lilian Von Storch entstand.
Seit 2020 arbeite Lukas Ley mit Arne Harms an dem Buchprojekt „Coastal Futures“, das Anthropolog*innen zusammenbringt, um den Ort der Küste in der Imagination und Erschaffung von Zukunft kritisch und kreativ zu untersuchen.
Ley‘s derzeitiges, von der DFG gefördertes Forschungsprojekt, widmet sich der Rolle von Sand bei urbanen Transformationen. Das Projekt untersucht diverse Formen der Verwendung von Sand in sinkenden Küstenstädten, um Mensch-Mineral-Beziehungen im Zeitalter extremen Klimawandels zu verstehen.
Im Rahmen eines Nebenprojekts verfolge er die Arbeit des indonesischen Hysteria Kollektivs, das auf künstlerische Weise Urbanität untersucht und in seinen Projekten inklusive und breitenwirksame Urbanisierungskonzepte verbreitet.

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