Gerichtliche Kommunikation: Förderung des Vertrauens in das Rechtssystem
Lukas Bornschein untersucht interdisziplinär die gerichtliche Kommunikation und ihre Bedeutung in demokratischen Gesellschaften. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht die Frage, wie Gerichte über einzelne Fälle und das Rechtssystem als Ganzes kommunizieren und welche Rolle diese Kommunikation für das Vertrauen in die Justiz spielt. Durch die Verbindung rechts- und politiktheoretischer Ansätze mit anthropologischen Perspektiven und empirischen Analysen beleuchtet das Projekt die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Justiz, Medien und öffentlicher Wahrnehmung.
Die empirische Untersuchung fokussiert sich auf die Kommunikationsstrategien von Gerichten in Europa, mit besonderem Augenmerk auf die unteren Instanzen in Deutschland. Dabei wird analysiert, welche Beweggründe Gerichte und Richter:innen dazu veranlassen, ihre Entscheidungen öffentlich zu machen und sich so aktiv in den medialen Diskurs einzubringen.
Ziel der Arbeit ist es, die Motive und Mechanismen richterlicher Öffentlichkeitsarbeit besser zu verstehen und damit zu einem umfassenderen Bild der Justiz als Akteur in der öffentlichen Debatte beizutragen. Schließlich soll die Forschung Aufschluss darüber geben, wie gerichtliche Kommunikation zur Stärkung von Vertrauen und Legitimität in demokratischen Gesellschaften beitragen kann.